Kinder trainieren mit VfL-Profis

Isenbüttel  Die DRK-Kita ist beim Pilotprojekt von Kreis, Audi BKK und VfL-Fußballschule dabei.


Hütchen tauschen und dann ab zur Basisstation. Wer findet die richtige Farbe?

Ex-Profi-Fußballspieler und Trainer Roy Präger und Sportwissenschaftler Stephan Kettner vom VfL Wolfsburg wussten am Dienstag die Kinder in der DRK-Kita am Wendhof in Isenbüttel zu begeistern: „Heute sind wir ein großes Team!“, so Präger, „los, machen wir den Checker!“ So startete der Aktionstag „Bewegung“, ein Pilotprojekt des Landkreises Gifhorn zusammen mit der VfL-Fußballschule, der Krankenkasse Audi BKK und 13 künftigen Schulkindern der Kita.

Ein Team, das hieß zunächst: Alle bekommen ein Trikot und eine Sporthose, später noch VfL-Sportbeutel mit Federmappe, Brotdose, Stifte und Heft. „Ohne Sportkleidung kann man ja gar keinen Sport treiben“, sagte Janine Ahrends vom Kreisfachbereich Gesundheit. „Das hier ist unsere Modellkita. Wir haben uns zusammengetan, um etwas zu bewegen“, sagte Ahrends doppeldeutig mit einem Lächeln.

Es geht um Bewegung mit Spaß und Spiel. „Wir hüpfen wie ein Känguru“ – und Roy Präger machte es vor. Wer sich begegnete, tauschte mit seinem Gegenüber sein farbiges Hütchen. Und auf Kommando liefen alle zu ihrer Basisstation. Kettner und Präger haben sich etliche Spiele und Parcours ausgedacht, die die Motorik trainieren. „Vielen Kindern fehlt es an Koordination“, so Kettner, „einen Purzelbaum zum Beispiel können immer weniger.“ Auch seitlich hüpfen fiele denjenigen schwer, die selten Sport machen.

„Wir wollen, dass die Kinder wieder rauskommen aus dem Haus und sich für Sport interessieren“, so Ahrends. „Wir sehen sonst die Defizite im Ausbildungsalter“, sagte Brinja Hoffmann von der Audi BKK, „deshalb ist es sinnvoll , schon früh den Sport zu fördern.“

Darüber hinaus erheben die Projektorganisatoren anonyme Daten darüber, wie fit die Kinder sind, um zu sehen, wie wirkungsvoll die Übungen sind, wenn erneut gemessen wird – dazu zählt die Körpergröße genauso wie der Abstand zum Boden bei einer Rumpfbeuge. Dieselben Informationen liegen dem Kreis von den Schuleingangsuntersuchungen vor, so dass Vergleiche gezogen werden können.

Das Projekt soll nach den Sommerferien am Wendehof fortgeführt werden. „Uns hat die Nachhaltigkeit überzeugt, so dass es keine Eintagsfliege bleibt“, sagte Kindergartenleiterin Natalia Biller. Künftig sollen alle Kita-Kinder einmal in der Woche trainieren können. Und: Das Projekt soll auf andere Kindergärten ausgebaut werden. „Wir sind dabei auch an Wolfsburg interessiert“, so Präger.

 

Quelle: Reiner Silberstein, Gifhorner Rundschau

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